Der Fluglärm und die Krankheitskosten

Der Kölner Stadtanzeiger (ebenso wie die Kölnische Rundschau) berichtete in seiner heutigen Ausgabe von der in diesem Blog bereits vorgestellten Studie von Eberhard Greiser. Unter der Überschrift "Streit um Kosten des Fluglärms" wird die unterschiedliche Bewertung der Studie dargestellt. In dieser geht es um den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch nächtlichen Fluglärm möglicherweise verursacht wird. Grundlage der Studie sind Krankheitsdaten, die in Regionen mit Nachtflug im Vergleich mit solchen ohne gegeneinander gerechnet wurden. So wird für die Umgebung des Flughafens Köln-Bonn prognostiziert, dass "im Zeitraum von 2012 bis 2021 mit rund 3700 Erkrankungensfällen und 600 vorzeitigen Todesfällen" zu rechnen sei. Diese Annahme beruht darauf, dass mehrere andere Untersuchungen in Europa und den USA den Verdacht erhärten, dass durch Nachtfluglärm vermehrt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Erkrankungen wie Depressionen, aber auch Nierenversagen und Demenz ausgelöst werden könnten. Die daraus entstehenden Kosten betragen laut Greiser zwischen 2012 und 2021 rund 274 Millionen Euro. Spannend ist dieses Zitat:
"Die Kölner Fluglärmgegner setzen die von Greiser prognostizierten Krankheitskosten ins Verhältnis zum Gewinn des Flughafens. Bei einem jährlichen Durchschnittserlös von 3,5 Millionen würde somit jede Million Euro an Gewinn, mit Krankheitskosten von rund 7,8 Millionen Euro 'erkauft'" (KStA vom 8.10.2013, S. 8. Kommafehler im Original)

Der Flughafen Köln-Bonn kommentierte die Studie bislang nicht, wies jedoch in schlechtem Stil darauf hin, dass die "früheren Untersuchungen von Eberhard Greiser '[...] in der Fachwelt allerdings sehr umstritten [seien]."

Kommentare

[…] Gesundheitsschäden, die durch Nachtfluglärm verursacht werden. Auch gibt es Hinweise auf enorme volkswirtschaftliche Schäden. Wenn Sie Bürgermeister wären, was wäre für Sie Handlungsleitung: der Fokus auf […]

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