Lärm im Niehler Hafen: Eine Herausforderung für das Veedel
Niehl ist vielen vor allem als von Fluglärm geplagter Stadtteil Kölns bekannt. Doch neben den Überflügen von Fracht- und Passagiermaschinen gibt es eine weitere, oft überhörte Lärmquelle: den Niehler Hafen. Insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner von Alt-Niehl berichten immer wieder von erheblicher Lärmbelastung durch Schiffe, die am LNG-Terminal festmachen und dort über Nacht oder ganze Wochenenden hinweg laute Aggregate laufen lassen.
Was ist das Problem?
Die Geräuschkulisse, die von diesen Schiffen ausgeht, ist nicht zu unterschätzen. Besonders nachts und an Wochenenden, wenn die Umgebung eigentlich zur Ruhe kommen sollte, sind die Motoren und Aggregate der Schiffe im Hafen deutlich bis nach Alt-Niehl zu hören. Die Lärmbelastung ist dabei nicht nur störend, sondern kann auch Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Anwohner haben. Ein ähnliches Problem ist aus anderen Hafenstädten bekannt: So klagen beispielsweise die Anwohner am LNG-Terminal Mukran über Lärm, der zeitweise als „so laut wie Kampfjets“ beschrieben wird. Ursache sind dort unter anderem Gasverbrennungsanlagen und Sicherheitsaggregate, die über längere Zeiträume laufen.
Wer ist verantwortlich?
Eine zentrale Frage, die sich viele Niehlerinnen und Niehler stellen, lautet: Wer ist eigentlich für den Lärm im Niehler Hafen verantwortlich? Ist es die HGK Köln (Häfen und Güterverkehr Köln), die den Hafen betreibt? Bei anderen Lärmproblemen, etwa durch Rangierloks oder Züge, ist die HGK als städtisches Tochterunternehmen bereits als Ansprechpartner in Erscheinung getreten. Auch dort wurde deutlich, wie wichtig der Dialog zwischen Betreibern und Anwohnern ist, um Lösungen zu finden und Belastungen zu mindern.
Was können wir tun?
Die Erfahrung aus anderen Stadtteilen und von anderen Lärmquellen zeigt: Es lohnt sich, das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen und die eigenen Anliegen sachlich, aber bestimmt vorzubringen. In Vogelsang etwa haben Bürgerinitiativen und politische Vertreter gemeinsam mit der HGK und anderen Betreibern nach Lösungen gesucht – mit ersten Erfolgen und dem Versprechen, im Dialog zu bleiben. Auch technische Maßnahmen wie Lärmschutzwände oder der Einsatz leiserer Aggregate könnten helfen, die Situation im Niehler Hafen zu verbessern.
Fazit
Der Niehler Hafen ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort für Köln, aber auch eine Herausforderung für das Zusammenleben im Veedel. Die Lärmbelastung durch Schiffe am LNG-Terminal betrifft viele Menschen – nicht nur direkt am Hafen, sondern auch in Alt-Niehl. Es ist an der Zeit, die Verantwortlichen – insbesondere die HGK Köln – in die Pflicht zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die Wirtschaft und Lebensqualität miteinander in Einklang bringen.
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