Sommerlärm
Oh wie schön ist die Sommerzeit: Die Sonne scheint, man kann so schön draußen im Garten sitzen und sich bei lauen Sommernächten anschreien. Zumindest, wenn man in Niehl wohnt.
Herr Garvens, Geschäftsführer des Flughafens Köln-Bonn, freut sich über einen "Sommer der Rekorde" (Kölner Stadtanzeiger, 24.8.2016, S. 24). In den vergangenen sechs Wochen - den Sommerferien - reisten insgesamt 1.896.243 Menschen über den Airport, und wow, "das sind 265.897 mehr als in den Ferien des vergangenen Jahres, ein Plus von 16 Prozent" (ebd.). Wie groß ist wohl das Plus der Stimmbandreizungen, die durch das notwendige lautere Sprechen verursacht werden, wenn all die Flugzeuge, in denen die Passagiere sitzen, über den eigenen Kopf fliegen?
Gerade für Niehl bedeutet gutes Wetter immer: Lärm, Lärm und noch mehr Lärm. Denn die Flugrouten sind wetterabhängig, und die dicht besiedelten Stadtteile Kölns haben das Pech, bei gutem Wetter besonders oft überflogen zu werden. Wind, der tendenziell eher aus Süden kommt, heißt für tausende von Menschen: Anflug aus Norden. Eine Änderung der Flugrouten ist übrigens keine rein technische Angelegenheit. Sie könnte politisch durchgesetzt werden, so dass zum Beispiel ein dünn besiedelter Stadtteil wie Marienburg überflogen würde. Warum das wohl nicht passiert ;) ? Na ja, es gibt halt keine Volksvertreter in Köln, denen die Gesundheit der Bevölkerung wichtig ist. Wen interessieren schon Menschen, wenn die Kasse brummt?
Kommentare
Ich wohne am Ilexweg und die Maschinen fliegen im Zweiminutentakt über unser Haus. Und zwar so tief, als wäre die Landebahn auf unserer Rheinseite. Zum Teil kommen sie im Wechsel aus zwei Richtungen. Warum läßt man die Maschinen zum Beispiel nicht über den Fühlinger See fliegen?
Aber nein, sie kommen von Leverkusen über den Rhein und fliegen eine große Schleife bis zum Wohngebiet. In der Nacht von Dienstag den 06.09.u. Mittwoch den 07.09.2016 war es extrem schlimm. Eine kurze Zeit dachte ich es sei vorbei, aber dann ging es bis zum Morgen Nonstopp weiter. Es war Stress Pur !!!
Ich habe das Gefühl, das man solche Belästigungen gerne auf den Kölner Norden verschiebt um dem Ärger der Anwohner feineren Gegenden aus dem Weg zu gehen.
Empfindungen lässt sich jedenfalls kein "Blumentopf" gewinnen.