Nachtflug minimal teuer - Tagflug billiger - Frachtflug unverändert

Der Flughafen Köln-Bonn plant eine (sehr) moderate Erhöhung der Gebühren für Flugzeuge, die in der Nacht landen. Das NRW-Verkehrsministerium muss der Neuordnung der Gebühren noch zustimmen.

Die Steigerungen bei den Landegebühren für Nachtflüge steige "um bis zu 20 Prozent", so der Kölner Stadtanzeiger in seiner Ausgabe vom 23. Oktober 2014. Klingt nach viel, ist es aber nicht: "Bislang wird für eine B737-800 beispielsweise nach 22 Uhr ein Betrag von 903 Euro fällig, zukünftig sollen es 1079 Euro sein." Die Gebühren für den Tag sollen dagegen von 707 auf 696 für den gleichen Flugzeugtyp fallen.

Ein Nachtflugverbot wie an nahezu allen anderen deutschen Flughäfen wird nach wie vor nicht in Erwägung gezogen. Selbst der Flughafen Köln-Bonn bestätigt, dass es Nachtflüge eigentlich nur in Leipzig und Köln-Bonn gebe, wobei in Leipzig nur Frachtflüge in der Nacht landen dürften.

Es geht übrigens bei der Erhöhung nur um einen minimalen Teil der nächtlichen Flüge, nämlich den Passagiermaschinen. "In Köln/Bonn gibt es nach Angaben des Flughafens noch 35 000 Nachtflüge pro Jahr, davon 13 000 Passagiermaschinen", so der Generalanzeiger Bonn. Die zahlenmäßig wesentlich häufigeren Frachtflüge sind von den neuen Plänen nicht betroffen (was die meisten Medien, die über dieses Thema berichtet haben, nicht problematisierten). Einer der wenigen kritischen Berichte wurde im Generalanzeiger Bonn veröffentlicht. Dort kamen auch Nachtfluggegner zu Wort. So wird der stellvertretende Vorsitzende der Lärmschutzgemeinschaft Wolfgang Hoffmann zitiert, der von "Minigebühren" spricht und  auf die Gebührenordnung des Flughafens Bremen verweist. Dort liegen die Gebühren für nächtlich landende Flugzeuge teilweise bei 400 Prozent über denjenigen, die für den Tag anfallen. Allerdings ist der Vergleich problematisch, da in Bremen ein Nachtflugverbot herrscht.

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