Flugrouten werden nicht eingehalten


Am 27. März berichtete der Kölner Stadtanzeiger von Problemen bei Flugrouten der verschiedenen Flughäfen in Deutschland. Für die Zukunft, so hieß es, sollen "die Interessen von Flughafen-Anwohnern (...) bei der Festlegung von Flugrouten (...) besser geschützt werden." (KStA vom 27.3.2014)
Der derzeitige Stand der Dinge sei außerordentlich problematisch und vor allem zu Ungunsten der Anwohner. Bislang werden die Flugrouten sowohl für die startenden als auch die landenden Maschinen bei der Planfeststellung eines Flughafens lediglich prognostiziert (für Köln-Bonn gab es übrigens kein gültiges Planfeststellungsverfahren). Über die eigentlichen Routen würde teilweise erst Jahre später entschieden. "An die ursprünglich prognostizierten Routen ist das Amt (Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, Anm. SB) dabei nicht gebunden. Es können plötzlich also ganz andere Anwohner und Kommunen betroffen sein", so der Stadtanzeiger.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen fordert indes in einem umfangreichen Gutachten, dass zukünftig die Planungen der Flugrouten bereits in der Phase der Planfeststellung einen verbindlicheren Charakter bekäme. Auch sollen zukünftig vor der Festlegung endgültiger Routen Umweltverträglichkeitsprüfungen vorgenommen werden. "Ob der Gesetzgeber die Vorschläge des Sachverständigenrates aufnimmt, ist eher fraglich. Schließlich gelten Flughäfen als Wachstumsmotoren, und oft ist die öffentliche Hand selbst am Betrieb der Flughäfen beteiligt."

Der Kommentar von Thorsten Knuf zum Artikel beginnt mit den deutlichen Worten "Fluglärm macht krank. Er entwertet ganze Wohnviertel und Gemeinden". Knuf begrüßt, dass die Debatte über Flugrouten nun möglicherweise wieder an Bedeutung gewinnen würde, zumal mittlerweile auch die EU-Kommission in die Thematik eingestiegen ist, da in Deutschland bislang keine "verbindliche Prüfung der Umweltfolgen und keine vorgeschriebene Bürgerbeteiligung" durchgeführt worden sei. Gleichzeitig macht er darauf aufmerksam, dass die bestehenden Flugrouten durch neue Gesetze wahrscheinlich nicht gekippt werden würden.



Quelle: Kölner Stadtanzeiger 27.3.14

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